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büro istanbul__ geschichte  
Geschichte des Istanbuler Büros  
 
1997 gründeten vier Rechtsanwältinnen in Istanbul das Projekt "Büro gegen sexuelle Folter - Rechtliche Hilfe für Frauen, die in Polizeihaft vergewaltigt oder sexuell mißhandelt wurden".
Ziel war und ist es, den betroffenen Frauen und Mädchen unentgeltlich rechtliche Hilfe anzubieten. Gegen die Täter aus dem Staatsapparat werden Strafanzeigen erstattet. Kommt es zum Verfahren, werden die Interessen der Betroffenen vom Projekt vertreten. Bei ergebnisloser Ausschöpfung der innerstaatlichen Rechtsmittel legen die Anwältinnen Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein. Zugleich wird durch die Zusammenarbeit mit medizinisch-psychologischen Einrichtungen, von denen es jedoch in der Türkei nur sehr wenige gibt, versucht, Gutachten über die insbesondere psychischen Langzeitfolgen zu erhalten, um diese als Beweise zu verwerten. Ebenso ist es Anliegen des Projektes, den Frauen zu den dringend notwendigen Therapien zu verhelfen.
Im Juni 2000 hatten in Istanbul Betroffene, Anwältinnen und Unterstützer einen Kongreß zum Thema sexualisierte Gewalt organisiert. Inzwischen stehen 18 Frauen und ein Mann, Vater einer inhaftierten Betroffenen, die an diesem Kongreß teilnahmen, vor dem Istanbuler Strafgericht. Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten mit ihren Aussagen auf dem Kongreß den Staat und seine Sicherheitsorgane verunglimpft.